Stubai III |
Samstag, 2. Mai 2009
Stubai III
Wir sind am ersten Mai um fünf Uhr Zweiundvierzig auf der Leopoldstraße höhe Staatsbibliothek mit jeglichen Utensilien vollbepackt (für die unwahrscheinliche Eventualität eines zweiten Tages im Zelt im schweizerischen Andermatt oder Disentis) im Auto unterwegs gen Süden. Eine Südstaulage hat den Alpen noch neuen Schnee beschert und wir wollen ihn finden. Ich fotografiere und plakatiere die halb zersprungene Windschutzscheibe mit einem weiteren"Biggerl". Wir frühstücken Lachs- und Käsebrote. Vorne ist Musik und hinten Schlaf. Wir sind um acht Uhr Zwei an der Talstation Stubaier Gletscher angekommen, nicht als erste aber mit erschreckend gutem timing, auch angesichts des guten Wetters. Eine Stunde später stehen wir auf Skiern und der Schnee ist jung, weich und schnell. So machen die ersten Lines des Tages viel Lust auf mehr. Mit großem Ego erreiche ich unerreichte Geschwindigkeiten und ich claime über straight forward big mountain riding. Ein anderer rider tut selbiges mit einer Lawine, die langsamer ist als er. Wir durchgleiten in strahlender Sonne die Glitzerwelt des Schnees. Wir essen und chillen zu Mittag. Die Sonne ist nun dermaßen bright, dass uns das Sehen vergeht und wir gleichgewichtstrunken dennoch die letzten guten spots finden, die ihre Strahlungswärme uns noch übrig ließ. Es gehen Lawinen ab, zwei Verschüttete werden lebend gerettet und wir gewinnen Respekt. Wir fahren noch Lines, die uns in Erinnerung bleiben werden, die eine weil sie Triumph und die andere weil sie Niederlage war. So glamourös wie der Vormittag ist das nicht mehr, denn die Anstrengungen sind nun zu spürbar und der Schnee gefährlich langsam. Talabwärts fahren wir in der Gondel, verabschieden uns von Schnee und Eis und Skifahren und genießen das Tagwerk. Die Butter wurde derweil flüssig und der Orangensaft so heiß wie Tee. Die Wärmestrahlung, wie gesagt. Ich suche Ruhe und Entspannung auf der Heimfahrt. Sonne, Wolken und Berge werden mich mein Leben lang noch faszinieren. The Empyrean läuft auf voller Lautstärke und das passt sehr gut so. Morgen wird ein entspannter Tag denke ich und krieche in mein Zimmer. Die Knochen und Muskeln sind recht tot und wollen sich auch nirgends anders mehr hinbewegen als in mein Bett. Meine letzten Worte sind "Schlafen, schlafen, schlafen...".
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen