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Samstag, 27. September 2008

Moloko, IKEA und Kapitalismus

Es ist interschön Moloko zu entdecken. Ich habe sie Rock im Park 2004 gesehen. Damals bin ich zur Late Night Show allein aufgebrochen mit vagen Vorstellungen, Leidenschaft war die Triebkraft. Die Schönheit der mit Federn gechmückten Sängerin, die Lightshow und der elektronische Sound waren in dem Maße beeindruckend, als dass ich mich nach langer Zeit noch daran erinnere. Ich war ein kleiner Pimpf und größter Chili Peppers Fan. Dieses Konzert war fraglos ein Schritt in eine neue Musikrichtung. Nun, vier Jahre später, flasht mich die Musik sehr und ich schätze mich glücklich diese Erinnerungen noch in mir zu tragen.

Einmal und nie wieder? Ich betrat heute das schwedische Einrichtungshaus IKEA, heute ist Samstag, die Leute haben an diesem Tag besonders viel Zeit und so war ich dort nicht der einzige. Ein interessantes Konzept verfolgen die Schweden. Man muss tatsächlich, bzw. ist das so im Sinne der Erfinder, das gesamte Haus, die Wohn-, Arbeits-, Küchen-, Betten-, Bäder- und Kinder-Abteilung ablaufen, dann durch den Marktplatz und das Lager, um sich all das zu besorgen was man so sah, um zur Kasse und zum Ausgang zu gelangen, dabei Kindergeschrei und quasselnde, nervende Menschen, denen ich nicht angehören möchte, ertragen. Dann war es ebenso keine allzu gute Idee mit meiner Mutter dorthinzugehen, ich bewieß Geduld und blieb cool. Ich habe nun den Teppich Egeby, den Tisch Lack, Vorhänge aus Meterware, ein paar Gläser, eine Butterdose und eine Salatschüssel, tatsächlich eigentlich alles was ich wollte, nur ist mir mein Stolz bei dieser Prostitution an den Kapitalismus geblieben? Eine passende Überleitung, denn solches als Massenware verkauftes Design birgt Gefahren, und ist, ähnlich wie Werbung, ein bloßes Instrument um Käufer zu finden. Der Käufer profitiert natürlich vom Prinzip Design zum billigen Preis zu erwerben, das ist eigentlich die Grundphilosophie von IKEA, doch es ist, das scheint nur keinen zu stören, kein Ausdruck von Individualismus oder Geschmack. Dabei fällt mir ein, das Bauhaus, die Design- und Architekturschule der Moderne, arbeitete ähnlich. Ich revidiere und betrachte das Konzept nun als positiv, der Mangel an Alternativen lässt meine negative Haltung gegenüber IKEA gar nur mehr als meine persönliche Eigenart erscheinen, lieber gegen den Strom zu schwimmen als mich der Masse anzupassen. Mit dieser Geisteshaltung werde ich auch sehr gut vermeiden können je zu einem von populärem Design vereinnahmten Menschen zu werden. Bei der Suche nach einem Wohnstil der seinem Selbst entspricht wird IKEA nicht weiterhelfen, ausser man kann auch mit Einheitsbrei leben. Man kann aber auch einfach einen Dreck auf seine Möbel geben, sich davon distanzieren und nicht ablenken lassen, von Design und Einrichtungsvorschlägen, und dadurch vielleicht radikal und spartanisch sich auf die Suche nach dem Wesentlich in seinem Leben begeben. So tat ich das eigentlich auch dieses Semester hinweg. Nun hat sich jedoch leise das Bedürfnis in mir angebahnt, dass ich gerne mit etwas mehr Atmosphäre und Stil oder Ästhetik in meinen zehn Quadratmetern leben möchte. Vielleicht nähere ich mich damit schon der Allgemeinheit an und werde alt und durchschnittlich, doch ganz gleich, ich habe etwas investiert und sollte ich nun im Ergebnis zufrieden sein, kann ich trotzdem keinen Fehler feststellen und akzeptiere diese Erwerbungen als rechtmäßig und profitiere von verbessertem Setting. Ich komm einfach zu keinem Schluss. Tötet die Einheitsware und dessen Einheitsdesign den Individualismus? Das ist der Kern meines Problems. Auf meiner Suche nach der Antwort werde ich mich noch ein wenig gedulden müssen. Mag sein, dass kein Massenprodukt die Masse an privatem Wohnraum je vereinheitlichen wird, mag sein, dass wahres Design und Stil bei IKEA nicht zu finden ist und ich meine gekauften Sache bald verabscheuen werde, und so wie ich das tue, werde ich sie aus dem Fenster werden, nicht verkaufen, nicht weiterverbrieten und IKEA mit Terror, nein Schwachsinn, mit harmlosem persönlichem Boykott bestrafen.

Man bedenke einen gewissen sozialen Charakter an der Sache, nämlich, dass die Möbel tatsächlich billig und die Teilchen des Kapitalismus, die mich stören, andere sind.

Nun, Schluss.

1 Kommentar:

  1. Nun hat sich jedoch leise das Bedürfnis in mir angebahnt, dass ich gerne mit etwas mehr Atmosphäre und Stil oder Ästhetik in meinen zehn Quadratmetern leben möchte. Vielleicht nähere ich mich damit schon der Allgemeinheit an und werde alt und durchschnittlich

    Die Möbel die bei in Zimmer rumhängen sind NICHT ein Teil deiner Persönlichkeit! (:

    Bei den ungeheurlichen Mengen Menschen, die wir auf der Erde sind, müssen wir ja ein bisschen auf Individualismus verzichten. Dich stört ja nicht die gleichen Äpfel wie andere zu essen. Oder dich zu verlieben, alte Sache. Ist auch gut so.

    Und wenn du die gleiche IKEA-Lampe wie schon 100.000 Leute gekauft hast, du kannst sie mit deinen Augen betrachten. Vielleicht entdeckst du ja was, was keiner vorher gesehen hat!


    Un saludo (:

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