Ich bemerke, die Wahl verlief recht glücklich, doch Politik bleibt auch nun allzu oft blanker Hohn. Es ist wieder Zeit Student zu sein, zu lernen, Disziplin zu beweisen. Ich schätze meinen Einsatz für die Nachholklausur als zufriedenstellend ein. Arbeit und Studium laufen nun erstmals parallel. Ich spiele meinen Vorteil aus und kämpfe mich durch die Klausur. Die Zeit zu genießen war sogleich gekommen. Der Teppich ward entrollt, die Möbel verschraubt und die Kissen platziert. Der Tee dampft und ich komme zur Ruhe. Der Fotograf sitzt mir gegenüber, ich genieße die neue Perspektive. Ein Albtraum entreißt mich der Perfektion, aber es ist schön aufzuwachen. Ich mache weiter und ich schlafe zu lange. Großzügige Nachsicht gewährt man mir trotz fünfstündiger Verspätung, nein, tatsächlich hatte man nur darauf gewartet und, dass es nun so gekommen ist, macht mich authentisch und ich ernte für mein Versäumnis gar Sympathien.
Musik erschallt aus meinen neuen Boxen! Die Atmosphäre meiner zehn Quadratmeter ist und bleibt erholsam. Ich genieße sie in Gesellschaft sowie in Einsamkeit. Es schleicht das Gefühl ein, bald würde alles noch größer, größer und größer. Größere Gesellschaftlichkeit vor allem, denn man erwartet aller Ankunft bald. Wohin soll das nur führen? Man zeigt mir doch bereits die krassen Dokumentationen, Spiele und Visuals, man beeindruckt mich doch schon wirklich unerwarteterweise und tief... Puh, das wird bald vielleicht alles ein bisschen reizüberflutend. Ich hoffe, der Sinn fürs Wesentliche bleibt mir erhalten.
Bertolt Brecht flasht mich. doch tatsächlich sehr moralistisch und teilweise etwas beschwerend. Leben und Arbeiten, ein großer Gegensatz. Ioannidis, ein Grieche, etwas tapsig und sehr sympathisch, er erhält meine Arbeitsmoral und Beirut wird ihm gefalllen.
Dann stelle ich mich jemandem vor. Ganz unbemerkt definiert man sich dadurch neu, man spricht aus was man ist, wer man sein zu sein glaubt oder wer man sein will. Ich war ehrlich.
Das kafkaeske Problem erreicht mich, es staute sich so lange an und platzt nun, ich denke, zur rechten Zeit. Ich konfrontiere mich und sage mich los. Konsum lindert letzte Schmerzen, ich ersteigere die Bindung fürs Leben.
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